Warum du keinen Plan brauchst, um was Neues anzufangen

Astrid Zand moderiert eine Pressekonferenz

„Ehe ich das hier noch länger mitmache, gehe ich lieber Ziegen hüten.”

Ich stand im Pressezentrum, für das ich verantwortlich war. Gerade berichteten rund 6.000 Journalisten aus aller Welt über unsere Messe, die Aussteller und Branchentrends.

Ich war baff. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Es war, als würde ich neben mir stehen und die ganze Situation beobachten. Dieser Frust-Ausbruch machte mich total nachdenklich. Beruflich neu orientieren – das war für mich doch gar nicht möglich!

Es hat mich nicht mehr losgelassen. Mir wurde klar, dass in meinem Leben etwas ganz und gar nicht stimmte. Dass ich mir meinen Job schönredete. Aber ich dachte: Ich kann ja nix außer Messe-PR. Ich kann das doch nicht hinschmeißen.

Weil ich richtig viele Überstunden abbummeln konnte, gönnte ich mir acht Wochen Urlaub. „Du kannst das doch einfach ausprobieren mit den Ziegen. Und Käse machen. Dann hast du mal Abwechslung“ – machte ich mir selbst Mut.

Dazu musst du wissen: Ich bin seit meiner Studienzeit in Frankreich dem Ziegenkäse verfallen. Gedacht, getan. Ich organisierte mir ein Praktikum in einer Hofkäserei.

Es war total befriedigend. Hände statt Kopf.

Wie inspirierend das war.

Warum ich dir diese Geschichte erzähle?

Du fragst dich vielleicht wie ich, was du machen könntest. Ob du überhaupt etwas kannst außer dem Job, der dich nicht mehr erfüllt. Oder anders: Wie geht berufliche Neuorientierung überhaupt?

Spoiler: Du kannst vieles machen! Es gibt im Berufsleben immer mehr als die eine Option.

Natürlich weißt du nicht direkt, was dich bis zur Rente glücklich machen wird! 

Du bist jetzt in deiner Situation gefangen. Und wahrscheinlich gestresst. Ich hab dir in einem anderen Artikel sieben typische Anzeichen dafür aufgelistet.

Du findest nicht die perfekte Lösung, weil du aktuell gar nicht genug Abstand hast. 

Und weil Grübeln dich nicht weiterbringt.

Wenn du unglücklich im Job bist, hilft nur Handeln. 

So kommst du in Aktion und findest die richtigen Schritte hin zu deiner beruflichen Neuorientierung – ohne dich gleich 100%ig festlegen zu müssen.

Was dich glücklich macht, weißt du erst, wenn du es tust.

Vielleicht hast du diffuse Ideen. Oder sogar absurde Ideen wie ich. Hallo, von Pressemitteilungen schreiben zu Ziegenkäse machen – das ist schon ein Sprung…

Es kann sein, dass du schon die perfekte Idee hast und du dir nur die Erlaubnis geben musst, um sie umzusetzen. Oder deine erste Idee führt dich zu weiteren Ideen, die noch besser passen.

Um das herauszufinden, hilft nur das:

Ob deine neuen Ideen was taugen, musst du ausprobieren.

Sollte sich herausstellen, dass es noch nicht das Richtige ist, bist du trotzdem einen großen Schritt weiter.

Mich führte es dahin, dass ich meine eigene Käserei eröffnet habe. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich im nächsten Blogartikel erzähle.

Beruflich neu orientieren: 3 Strategien für dich

Probier’s locker aus, statt gleich den Job hinzuschmeißen

Du musst dafür nicht dein Leben umkrempeln. Es reicht, wenn du deine Idee ausprobierst. Vielleicht als Praktikum im Urlaub wie ich, oder als ehrenamtliches Engagement

Es gibt aber noch viel mehr Gelegenheiten, Tätigkeiten zu testen. Der Vorteil dabei: Du prüfst, ob dir das wirklich Spaß macht – ohne viel Geld und Zeit zu investieren. Diesen Ansatz aus dem Design Thinking nutzen wir auch in meinem Mentoring.

Dabei wirst du dich besser kennenlernen und so viel wertvolles Feedback bekommen, dass sich die nächsten Schritte wie von selbst ergeben. Fachsprech: iteratives Planen 😉

Mein Spruch für deinen Zettel am Spiegel im Badezimmer: “Wenn du willst, dass andere Dinge passieren, dann musst du andere Dinge machen”.

Wichtig ist nur, dass du nicht in Starre verharrst. Du kannst dein Leben nicht durchplanen. Dazu würden mir jetzt noch einige Sprüche und Zitate einfallen.

Fakt ist: Vieles passiert durch glückliche Zufälle. Du musst nur bereit sein, ihnen eine Chance zu geben.

Trau dich, was zu machen, worauf du richtig Bock hast!

Was dich beruflich glücklich machen könnte, schaust du dir natürlich genau an. Aber deine Idee darf nicht einfach die sichere Bank sein – wie zum Beispiel das “Mach doch ein Jurastudium”, das vielleicht von deinen Eltern kam.

Deine Idee muss dich mit Begeisterung erfüllen

Wie der Moment, als ich zum ersten Mal einen Käse gewendet habe. Wir schöpften den frischen Bruch in kleine Formen – zart, duftend, noch warm. Dort tropfte die Molke ab, und langsam nahmen die kleinen Käse Gestalt an.Und dann kam der Moment, den ich bis heute liebe: das Wenden.

Die Käse wurden behutsam in der Form gedreht, mit der Hand, Stück für Stück. Dabei konnte man quasi zusehen, wie die „Körnchen“ zu einem einzigartigen Käse verschmolzen.

Mit jedem Tag in der Käserei wuchs meine Freude. Diese Begeisterung, etwas zu schaffen, das Menschen nicht nur „konsumieren“, sondern mit leuchtenden Augen im Hofladen kaufen. Etwas, das ihren Alltag bereichert und ihnen Genuss schenkt.

Das hat mir mehr bedeutet als jede veröffentlichte Pressemitteilung zuvor.

Viele Menschen wissen nur, was sie nicht mehr wollen. Doch das reicht nicht. Nicht, wenn du wirklich etwas verändern willst.

Beruflich neu orientieren

Echte Motivation für einen Jobwechsel entsteht durch Sehnsucht

Du musst nicht sofort wissen, was du beruflich als Nächstes tun willst. Aber du brauchst eine Ahnung davon, was dir Freude machen könnte. Das können die unterschiedlichsten Dinge oder Tätigkeiten sein. Da gibt es so viel wiederzuentdecken.

Nicht „Weg von“ – sondern „Hin zu“.

Und genau da liegt dein nächster Schritt. Ich verspreche dir: Sobald du erkennst, womit du dich wieder richtig lebendig fühlst, kommst du in Bewegung und entwickelst dich immer weiter.

In meinem Mentoring finden wir gemeinsam systematisch heraus, was das bei dir sein könnte. Du schmiedest Pläne, wie du deine Ideen ausprobieren kannst. Und dann holst du gezielt in dein Berufsleben, was dich erfüllt.

Ich war jedenfalls in der Hofkäserei und mit den Ziegen in Brandenburg sehr happy. Zum ersten Mal habe ich mich getraut, einfach zu machen, wozu ich wirklich Lust hatte.

Das hat mich mit einer Wahnsinns-Energie gefüllt.

Was du wirklich brauchst

Also: Du brauchst keinen Plan, um was Neues anzufangen.

Aber den Mut, die ersten Schritte zu machen. Den Willen, neue Dinge zu entdecken, damit andere Dinge in deinem Leben passieren können. Und das Vertrauen, dich auf glückliche Zufälle einzulassen, wenn sie passieren –natürlich, weil du vorher die Weichen richtig gestellt hast. 

Die Stolpersteine auf deinem Weg in die berufliche Erfüllung kannst du leicht umgehen. Teste deine Ideen aus. Dann wirst du dich auch nicht verrennen, sondern dich ganz gezielt weiterentwickeln.

Dir fehlt noch der letzte Funken Mut? Blöd. Lässt sich aber ändern! Teste drei erprobte Übungen plus einen Bonus-Hack, mit denen du mehr Zuversicht und Klarheit findest.

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Astrid Zand

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